Mit der OpenSource Software Pydio lässt sich der Raspberry Pi als Filesharing Plattform nutzen. Dadruch bleiben die Daten im eigenen Netzwerk und man ist unabhängig von Clouddiensten wie Dropbox.
Die Installation ist einfach und kommt mit einem Webserver mit PHP aus, so dass auf eine Performance raubende Datenbank auf dem Raspberry Pi verzichtet werden kann. Zunächst sollte ein Webserver wie Apache mit PHP eingerichtet werden wie es in diesem Tutorial beschrieben ist.
Anschließend wird Pydio in ein Verzeichnis des Webservers kopiert. Dazu kann WinSCP genutzt werden. Ich habe einen Ext4 formatierten USB Stick in das Root Verzeichnis des Apache Webserver gemountet um mehr Speicherplatz zu haben und die Zugriffe auf die SD Karte zu reduzieren. Dies verlängert die Lebensdauer der SD Karte und erhöht die Performance. Wie ein USB Stick eingebunden werden kann wird hier beschrieben. Wenn die Dateien kopiert sind müssen die Rechte für das Data-Verzeichnis so gesetzt werden, das der Webserver hier Daten ablegen kann:
chown -R www-data /var/www/usbstick/pydio/data/
Pydio schützt einige Verzeichniss mit .htaccess Dateien. Damit diese ausgewertet werden ist Apache so zu konfigurieren, das einzelen Einstellungen durch .htaccess Dateien überschrieben werden können:
sudo nano /etc/apache2/sites-enabled/000-default
Innerhalb der Datei muss die Direktive „AllowOverride None“ für das Verzeichnis „/var/www“ auf „All“ gesetzt werden:
Options Indexes FollowSymLinks MultiViews AllowOverride All Order allow,deny allow from all
Pydio benötigt für den Betrieb einige PHP Frameworks die installiert werden müssen. Dazu zählen die PHP Libraries MCrypt und PHP GD:
sudo apt-get install php5-mcrypt sudo apt-get install php5-gd
Die Standardeinstellungen von PHP sollten für einen optimalen Betrieb von Pydio geändert werden. Dazu zählt die Deaktivierung des Ouputbufferings und die Erhöhung der maximalen Größe von POST-Requests:
sudo nano /etc/php5/apache2/php.ini output_buffering = Off upload_max_filesize = 500M post_max_size = 500M
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen sind sollte der Apache Webserver neu gestartet werden (service apache2 restart) und die Einrichtung von Pydio gestartet werden indem seine URL aufgerufen wird. (z.B: http://IP_ADRESSSE_RASPI/usbstick/pydio). Ein Wizzard führt durch die selbsterklärende Installation. Zur Speicherung von Einstellungen wird keine Datenbank gewählt, sondern die Quickstart Methode mit Dateien. Auf der Programmoberfläche angekommen sollte die maximale Uploadgröße noch erhöht werden (Benutzer oben rechts -> Einstellungen -> Globale Konfiguration -> Grundkonfiguration -> Uploaders Options: Limitierung Dateigröße 500M) Wenn alles eingerichtet ist kann das Filesharing mit der eigenen private Cloud Lösung beginnen:
Die Programoberfläche reagiert relativ zäh, da die Leistung des Raspberry Pi etwas zu niedrig ist. Die Transferrate beim Up-/ oder Download ist aber für kleinere Dateien ausreichend. Um die Leistung zu steigern kann die CPU des Raspberry Pi bei der Raspbian Distribution mit hilfe des Konfiguratiosnsmenüs leicht übertaktet werden.
sudo raspi-config